Themen
Architektur
Im Rahmen des Modellverfahrens Mäusebunkers soll die Diskussion um Denkmalwürdigkeit und Erhalt des ikonischen Gebäudes im internationalen Diskurs der Baukultur geführt werden.
Co-Habitation
Entwürfe und Statements für eine Architektur des Zusammenlebens von Mensch, Flora und Fauna.
Greening Futures
Die Vorstellung einer Grünen Zukunft für unsere Städte ist gleichzeitig eine konsequente Erweiterung dieser baukulturellen Zielsetzung des Um-, An- und Weiterbauens als kreative Auseinandersetzung mit dem Bestehenden.
Reimagining
Das Modellverfahren Mäusebunker steht für die Gestaltung eines Prozesses – hin zu einer nutzungsorientierten Analyse und Umdeutung dieser sperrigen, ikonenhaften Architektur.
Mäusebunker und Hygieneinstitut. Das solistische Ensemble : Ein städtebaulicher Exkurs.
Videoaufzeichnung der Veranstaltung in der Berlinischen Galerie.
Die ikonenhaften Architekturen in Berlin-Lichterfelde – der sogenannte Mäusebunker der Architekten Gerd und Magdalena Hänska (1965/67–1981), das ehemaliges Tierversuchslabor, und das ehemalige Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Architekten Fehling + Gogel (1969–1975) – sind eingebunden in den Campus Benjamin Franklin der Charité Universitätsmedizin Berlin. Das „solistische Ensemble“, so der Architekt und Kurator Ludwig Heimbach, ist Ausdruck einer besonderen Freiheit der Nachkriegsmoderne. In dem starken Zusammenspiel dieser beiden Architekturen zeigt sich das baukulturelle Erbe des Brutalismus in seiner Widersprüchlichkeit.
Das ehemalige Hygieneinstitut ist seit Anfang des Jahres unter Denkmalschutz gestellt. Seine geschwungenen Formen gelten als besonders bedeutendes Beispiel der Berliner
„Scharounschule“, die die Leichtigkeit des Betons feiern. Der dystopisch-technisch anmutende Mäusebunker erhielt seinen Spitznamen von den Berlinerinnen und Berlinern und konterkariert mit seinem Ausdruck der absoluten Funktionalität, der hermetischen Wucht aus Fertigteilplatten und Lüftungsröhren die Leichtigkeit seines Gegenübers.
Im Austausch mit Architektinnen und Architekten, Künstlerinnen und Künstlern sowie kulturpolitischen Akteurinnen und Akteuren wurde die Zukunftsfähigkeit des potenziellen Denkmals im Kontext des klimabedingten nachhaltigen Bestandsschutzes und des sogenannten „Retrofitting“ brutalistischer Architekturen diskutiert sowie die Möglichkeit einer zeitgemäßen Nachnutzung des Mäusebunkers als Umdeutungsprozess erörtert. Der Brutalismus als baukulturelles Erbe wurde in seiner Widersprüchlichkeit anhand des starken Zusammenspiels dieser beiden Architekturen beleuchtet.
Einleitung:
Dr. Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa
Dr. Christoph Rauhut, Landeskonservator
Vorträge / Diskussion
Dr. Thomas Köhler, Direktor der Berlinischen Galerie
stellt den Nachlass der Architekten Fehling + Gogel vor, der seit
Kurzem die Architektursammlung der Berlinischen Galerie bereichert.
Dr. Gunnar Klack und Felix Torkar, Architekturhistoriker
eröffnen das Möglichkeitsfeld für den Brutalismus anhand internationaler Fallbeispiele des Um- und Weiterbauens.
Ludwig Heimbach, Architekt und Kurator
reflektiert das baukünstlerische und zukunftsorientierte Potenzial der beiden Architekturen, wie sie im Rahmen der Ausstellung „Experimental Setup Berlin“ bei der aktuellen Architekturbiennale in Venedig beleuchtet werden.
Prof. Dr. Sigrid Brandt, Vizepräsidentin, ICOMOS Deutschland
zeigt die Herausforderungen im Umgang mit dem Denkmalwert des Brutalismus auf und erläutert. Ansätze der Bestandswahrung als baukulturpolitischer Prozess.
Theresa Keilhacker, Präsidentin der Architektenkammer Berlin
Moderation der Abschlussdiskussion
Zu sehen waren ferner:
Die Originalmaterialien von Fehling + Gogel aus der Sammlung der Berlinischen Galerie
Die Serie “Out of Homestories“ der Fotografin und Architektin Kay Fingerle
Der Film „Mäusebunker“ von dem bildenden Künstler Lothar Hempel
Die Veranstaltung war gleichzeitig die Auftaktveranstaltung des Modellverfahrens Mäusebunker. In dem Verfahren sollen gemeinschaftlich Grundlagen und Perspektiven für die Umnutzung des Mäusebunkers geschaffen werden.
Eine Kooperationsveranstaltung der Berlinischen Galerie und des Landesdenkmalamtes Berlin
Der Diskurs folgt vier Themen